Als kleines Kind wollte ich Kassiererin im Supermarkt werden – ich dachte damals, dass man das ganze Geld aus der Kasse einfach mit nach Hause nehmen könne. Mein alternativer Traumberuf war Kellnerin, weil ich die großen Portemonnaies so beeindruckend fand. Damals war mir natürlich nicht bewusst, dass das nicht so einfach funktioniert, rückblickend kann ich sagen: Finanzen haben mich schon immer fasziniert.

Das war im August 2001. Mein erster „richtiger“ Arbeitstag war eigentlich unspektakulär, weil ich vorher bereits am Lehrstuhl gearbeitet hatte und dann zu Diederichs gewechselt bin. Aber ich erinnere mich an eine Wette mit meinem Kollegen Marc Schütte: Er meinte, ich würde ein Eis gewinnen, wenn ich den Preis einer Kindergarten-WC-Trennwand auf fünf Euro genau schätzen könnte. Und was soll ich sagen? Ich lag richtig! (lacht) Das war mein Start – und er hat mich direkt mitten ins Thema Bau- und Projektmanagement gebracht.

Meine ersten Aufgaben waren ziemlich bodenständig: Ich durfte die Mängelbeseitigung für die neu gebaute E.ON-Hauptverwaltung begleiten und Mängel in einer Datenbank pflegen. Mein erstes eigenes Projekt war dann schon deutlich spannender: Der Umbau eines ehemaligen IG-Metall-Gebäudes in eine Tanzschule. Später folgte die brandschutztechnische Ertüchtigung der ehemaligen Hauptverwaltung der E.ON als Generalplaner (Projektsteuerung, Architektur, Technische Ausrüstung) – das war mein Einstieg ins operative Projektgeschäft.

Eigentlich wollte ich arbeiten, um Geld zu verdienen und reisen zu können. Der Plan war nie, so lange zu bleiben. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich bei Diederichs so interessante Projekte bearbeiten darf, wie es sie woanders kaum gibt. Die Kolleginnen und Kollegen wurden zu Freundinnen und Freunden, und ein Wechsel kam für mich einfach nicht infrage.

2009 wurde ich gefragt, ob ich mir mehr Verantwortung vorstellen könnte. Das war der Beginn eines Entwicklungsplans, der mich über die Büroleitung in Wuppertal 2013 schließlich 2015 zur Handlungsbevollmächtigten und Mitglied der Geschäftsführung führte. 2019 wurde ich dann Gesellschafterin – und konnte mir meine Verantwortungsbereiche fast selbst aussuchen. Mein Wunsch war klar: Personal! 2021 kam dann der nächste große Schritt in den Vorstand mit Verantwortung für HR und Marketing sowie für die Region West mit den Niederlassungen Dortmund, Düsseldorf und Wuppertal.

Definitiv. Ein Mentor war Thomas Hausmann, mein damaliger Hauptansprechpartner. Er hat mich nicht nur gefordert, sondern auch aktiv gefördert. Ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt. Übrigens kamen die Personalentwicklungsgespräche damals auf meine Initiative hin ins Unternehmen – weil ich mich selbst weiterentwickeln wollte. Ich hatte nie einen Masterplan für meine Karriere, ich war immer neugierig und habe Chancen genutzt.

Es war eine der besten Entscheidungen, diese beiden Bereiche zu übernehmen. Sie haben so viele Schnittstellen! Gutes Marketing funktioniert nur, wenn das Unternehmen die richtigen Menschen an Bord hat – und die bekommt man nur mit einer authentischen Unternehmenskultur. Wir wollen als Top-Arbeitgeber wahrgenommen werden und das auch nach außen tragen. Und das geht nur, wenn wir es wirklich leben. Trotzdem bin ich nie ganz aus dem operativen Projektsteuerungsgeschäft ausgestiegen – bei Diederichs bleibt man nah an den Projekten. Das ist für mich das Spannendste: sowohl am Unternehmen als auch im Unternehmen zu arbeiten.

Unsere Projekte sind unglaublich vielseitig und verantwortungsvoll. Wir definieren mit unserer Bauherrschaft Ziele – und setzen sie gemeinsam um. Vor allem leben wir den Teamgedanken: „Alle für einen, einer für alle“ ist bei uns keine Floskel, sondern echtes Arbeitsprinzip.

Seid offen für Neues, bleibt neugierig und schaut immer über den Tellerrand. Die Baubranche entwickelt sich rasant weiter – und wer sich mit ihr weiterentwickelt, hat die besten Chancen.

Ich möchte weiterhin dazu beitragen, dass Diederichs in der Branche Maßstäbe setzt. Dafür müssen wir neugierig bleiben und uns ständig weiterentwickeln. Außerdem bin ich aktiv im DVP-Vorstand, in der Fachkommission der AHO Projektsteuerung / Projektmanagement und im Beirat für Wissenschaft und Weiterbildung in Wuppertal – da kann ich die Zukunft des Projektmanagements mitgestalten. Und genau das ist es, was mich antreibt: die Branche weiterbringen und gemeinsam neue Wege gehen.