Frisches Gewand für alte Meister
Jahrhunderte alte Madonnen, Gemälde von Künstlern wie Emil Nolde und Max Liebermann: Die überregional bedeutende Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster umfasst Werke von mittelalterlicher Sakralkunst Westfalens bis zu zeitgenössischer Kunst. Der historische Museumsbau von 1908 erhielt 1971 einen Anbau, der über die Jahre stark sanierungsbedürftig wurde. Da eine Sanierung zu kostenintensiv ausgefallen wäre, entschied sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für einen Neubau.
Den Architektenwettbewerb gewann der Entwurf der Staab Architekten, Berlin. Diederichs wurde bereits frühzeitig involviert – auch um zu klären, ob der Entwurf kostendeckend realisiert werden kann. Ziel des Projektes war die Umsetzung eines zukunfts-fähigen Museumskonzepts mit dem Schwerpunkt einer deutlichen Öffnung nach außen. Ein Planungsschwerpunkt lag daher in den Bereichen Gastronomie, Eventmanagement und Werbekonzepte. Der Entwurf greift das Konzept der „Architektur der Höfe“ auf: Vier Höfe und ein Patio schaffen eine durchgehende Verbindung von Süden nach Norden und tragen deutlich zur Attraktivitätssteigerung bei. Eine Herausforderung stellte die bauliche Integration des Bestandsuntergeschosses in den Neubau dar. Durch die zentrale innerstädtische Lage ergaben sich hohe Anforderungen an die Infrastruktur- und Erschließungsmaßnahmen der verschiedenen Medien.
Diederichs erbrachte Projektsteuerungsleistungen in allen Stufen. Im Rahmen der Baustellenbetreuung sorgte Diederichs für eine Bauablaufoptimierung: Durch konsequentes Konfliktmanagement und Mediationen zwischen den auf der Baustelle beteiligten Firmen wurden Arbeiten zielgerichtet fortgeführt sowie Eskalationen und damit erhebliche Terminverzögerungen vermieden. Die bei einem Projekt dieser Größenordnung zwangsläufig anfallenden Änderungen erfasste Diederichs im Rahmen eines Änderungsmanagements und integrierte sie kosten- und termingerecht in den Planungs- und Ausführungsprozess, so dass auf dieser Grundlage die Kosten- und Terminziele erreicht wurden. Das Museum eröffnete feierlich am 20.09.2014 mit einer Neupräsentation der Sammlung in nun 51 Ausstellungsräumen.