Der außergewöhnliche Kirchenbau und das angegliederte Gemeindezentrum wurden zwischen 1968 und 1974 durch den Schweizer Bildhauer und Architekten Walter Maria Förderer als Sichtbetonkonstruktion erbaut. Der westliche Flügel des Personalhauses wurde später durch den Architekten Dietrich Mallwitz in einer Mischbauweise nach den städtebaulichen Vorgaben Förderers erstellt.

Das Ensemble gruppiert sich um einen nach Süden offenen Kirchplatz und bildet nach Norden ein Amphitheater. Beherrscht wird die Anlage durch einen Glockenturm. Prägend für das Bauwerk ist eine raue Brettschalung abbildende Fassadengestaltung. Das Ensemble wurde 2018 unter Denkmalschutz gestellt. Es gilt als das bedeutendste Werk Förderers in Deutschland.

Neben einer altersgemäßen Patina zeigen die Sichtbetonfassaden unterschiedliche Schadensbilder. Abplatzungen, Hohlstellen und freiliegende Bewehrung finden sich auf allen Fassadenflächen.

Aufgrund der allgegenwärtigen Schadensbilder wurde die Instandsetzung der Fassadenflächen durch die Kirchengemeinde beschlossen. Es gilt, die Schadenscharakteristik eines immer schnellerwerden Verlaufs in Form zunehmenden Umfangs und Tiefe zu stoppen. Hierbei ist das bauzeitliche Erscheinungsbild der Fassaden zu bewahren,

Beim Bau der Friedenskirche wurde dem verwendeten Beton Hochofenschlacke beigemengt. Das wirkt zwar einerseits wärmedämmend und beugt der Bildung von Kondensat vor. Andererseits hat es den Nachteil, dass der Beton dadurch verstärkt Feuchtigkeit aufsaugt.

Eine normgerechte Betoninstandsetzung schließt sich aufgrund der Befundlage sowie der denkmalpflegerischen Anforderungen aus.

Diederichs wurde nach Ausarbeitung einer Schadenskartierung und der Erstellung eines Instandsetzungskonzepts mit der Projektsteuerung beauftragt. Derzeit unterstützt Diederichs insbesondere bei der Konkretisierung der Sanierungsziele, der Beauftragung von Planungsbüros und ausführenden Firmen und mit Fördermittelmanagement.

Die Sanierung soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein.