Die Baubranche sieht sich gegenwärtig enormen Herausforderungen gegenüber. Eine alarmierende Preissteigerung von 35 % im Bauhauptgewerbe innerhalb von nur drei Jahren ist ein deutliches Signal. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig: Lieferkettenengpässe, steigende Energiekosten und ein akuter Fachkräftemangel tragen maßgeblich dazu bei. Neben diesen Preisfaktoren können ineffiziente Prozesse, Ressourcenverschwendung sowie strategisch-systematische Fehler bei der Vergabe ebenfalls das Budget sprengen. Ein häufiges Problem sind Verzögerungen am Bau, die oft die Hauptursache für zusätzliche Kosten in Bauprojekten darstellen.
Der Lösungsansatz
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, spielt die qualifizierte Projektsteuerung eine zentrale Rolle. Sie ist entscheidend dafür, das Budget zu wahren und gleichzeitig ein qualitativ hochwertiges Endprodukt zu liefern. In der heutigen Zeit ist eine effektive Kostenkontrolle wichtiger denn je.
Proaktives Risikomanagement
Ein frühzeitig ansetzendes Risikomanagement ist das A und O. Dabei wird Risiko nicht nur als potenzielle Gefahr für das Projekt betrachtet, sondern auch als Chance, die erkannt und ergriffen werden kann. Eine systematische Risikoanalyse ermöglicht es, potenzielle Kostenrisiken zu antizipieren und präventive Lösungsstrategien zu entwickeln.
Optimierte Vergabestrategien
Strategische Ausschreibungen sind ein weiterer wichtiger Aspekt der Projektsteuerung. Fundierte Marktkenntnis und jahrzehntelange Erfahrung unterstützen die Entscheidung, ob beispielsweise Leistungen im Projekt als Gesamtvergabe statt Einzelvergabe ausgeschrieben werden, ob an GU oder TÜ vergeben wird. Fachspezifische Expertise führt zu optimalen Vergabezeitpunkten und -formen.
Präzises Kostenmanagement
Detaillierte Kostenprognosen helfen dabei, potenzielle Kostentreiber frühzeitig zu identifizieren und proaktiv Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Kontinuierliches Kostencontrolling sorgt dafür, dass Abweichungen sofort erkannt werden und Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden können.
Innovative Kostensenkungsansätze
Value Engineering stellt einen innovativen Ansatz dar, um Planungsansätze kritisch zu hinterfragen und kosteneffiziente Alternativen vorzuschlagen. Der Einsatz digitaler Tools wie Building Information Modeling (BIM) optimiert zudem die Kostenplanung und -kontrolle.
Vorausschauende Nachtragsprävention
Effizientes Projektmanagement umfasst auch die Nachtragsprävention durch frühe, detaillierte Planung sowie klare Definition von Leistungsbildern. Eine gründliche Analyse der Anforderungen in Form einer Bedarfsanalyse zu Beginn eines Projektes hilft, Missverständnisse und unklare Anforderungen zu vermeiden. Jedes Leistungsbild sollte klar und eindeutig formuliert sein. Unklare Formulierungen können zu unterschiedlichen Interpretationen führen und damit Nachträge verursachen.
Auch in der Ausführungsphase ist die Nachtragsvermeidung entscheidend für die Einhaltung des Budgets. Durch die kritische Prüfung von vorgeschlagenen Planungs- und Ausführungsänderungen können diese oft abgewehrt werden. Dazu gehören unter anderem als Vorfeldmaßnahmen die Überprüfung von Leistungsverzeichnissen und die frühzeitige Identifikation von Abweichungen.
Transparente Kommunikation
Offene und klare Kommunikationsstrukturen sind entscheidend, um Missverständnisse und Verzögerungen zu vermeiden, die oft in der Konsequenz zu Mehrkosten führen. Der Einsatz eines Projektkommunikationsmanagement-Systems (PKMS) ermöglicht es, alle relevanten Informationen zentral zu bündeln und in Echtzeit auszutauschen. Dadurch können Probleme frühzeitig identifiziert und Lösungen schnell umgesetzt werden. Auch regelmäßige Besprechungen mit allen Beteiligten helfen, den Projektfortschritt zu überwachen, den aktiven, persönlichen Austausch zu fördern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.
Beschleunigte Entscheidungsprozesse
Ein effektives Entscheidungsmanagement in allen Phasen der Planung und der Realisierung ermöglicht es, den Entscheidungsbedarf frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu koordinieren, wodurch Verzögerungen im Projektablauf minimiert werden. Durch die klare Festlegung von Verantwortlichkeiten, Prioritäten und Entscheidungskriterien können notwendige Entscheidungen schnell getroffen werden, was potenzielle Mehrkosten durch unerwartete Verzögerungen oder Ineffizienzen vermeidet.
Kompetente Entlastung der Bauherrschaft
Als Stabsstelle der Bauherrschaft ist es Aufgabe der Projektsteuerung, diese effizient zu entlasten, in allen Belangen des Projektes für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen und dadurch die auftraggeberseitigen Ressourcen zu schonen. Sie unterstützt beispielsweise zielführend bei der Klärung der projektspezifischen Rahmenbedingungen, der Definition der Projektziele und präzisem Schnittstellenmanagement. Außerdem ist die Projektsteuerung stets zentrale Anlaufstelle für alle Projektbeteiligten.
Fazit
Die Investition in externe Projektsteuerung legt den Grundstein für erfolgreiche und wirtschaftlich sinnvolle Großbauprojekte. In Zeiten steigender Baupreise ist die Expertise in der Projektsteuerung entscheidend, um die vorgegebenen Kosten- und Terminziele einzuhalten und gleichzeitig die Qualität zu sichern – ein klarer Vorteil für Auftraggebende.
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